Von Leinwand, Farbe und Live-Vorstellung
Der Prozess hinter der Kreation
"Seine Kunst spricht Emotionen an und lädt dazu ein, sich mit den dargestellten Persönlichkeiten auf einer tieferen Ebene auseinanderzusetzen"
Cityglow Artmagazine

Ăœber die letzten Jahre hat Felix seinen Kreationsprozess so sehr weiter entwickelt und stetig verbessert, dass er es dadurch geschafft hat, seine begeisterten Zuschauern eine vollständige Live-Performance aufzubauen, in der man genau verfolgen kann, wie jeder einzelne Schritt seiner Schaffens-Phase von dem ersten Pinselstrich zu einem vollumfassenden Gemälde mit abschliessender Unterschrift wird.
Der Grundstein jedes Prozesses ist zu erst das Material. Acryl-Lacke mit hoher Farbbrillanz sind hierbei die Hauptträger. Sie lassen die Gemälde in jeder erdenklichen Farbe in seinem signifikanten Stil leuchten, SprĂ¼hlacke, Kreidestifte und Marker ergänzen diesen Effekt und tragen zu der Vielschichtigkeit und Diversität von Felix Kunst bei. Aufgetragen sind diese auf einem mit Leinen bespannten Keilrahmen, die der Maler zu einem Teil selbstständig aus vereinzelten Holzlatten und Leinenstoff auf seine gewĂ¼nschte Grösse baut. Pinsel und Spachtel in den verschiedensten Längen, Breiten und Formen finden stets individuellen Gebrauch, um grosse Flächen und kleinste Details darzustellen. Während die Pinsel seine Wahl fĂ¼r fliessende Ăœbergänge, Weichzeichnungen und bewegte Formen sind, werden die Spachtel fĂ¼r intensive Farbdeckungen und harte Kanten verwendet.
FĂ¼r das Aussuchen des letztendlichen Motives des Kunstwerkes sorgen verschiedenste Ereignisse, manchmal ist es ein Drang der eigenen Emotionen, die er ausdrĂ¼cken und der Ă–ffentlichkeit preisgeben möchte, jedoch kanalisiert in einem Repräsentanten, der diese GefĂ¼hlswelt in Felix Augen am geeignetsten widerspiegelt. Ein anderes Mal ist es der Wunsch, eine ganz bestimmte Person oder Farbe zu honorieren. Und ab und zu ist es purer Zufall, ein Foto oder ein Lied im Radio, ein Beitrag im Fernsehen oder das Treffen von anderen Menschen, können alle einen Funken an Kreativität entfachen, der erst durch seine Verwirklichung erlischt werden kann. Ist diese Entscheidung getroffen, entsteht direkt ein Bild vor seinem inneren Auge, Platzierung der Person innerhalb des Bildes, benötigte Farben, sowie Aufteilung dieser in dem Gesicht und in Verbindung mit dem Hintergrund. Innerhalb des Vorgangs kann diese Vision jedoch auch expandieren.
"Ich sehe die Bilder häufig schon vollständig gemalt in meinem Kopf, bevor ich Ă¼berhaupt an der Leinwand sitze. Manchmal sogar in meinen Träumen, ich wache auf, zeichne sie mir sofort auf ein Blatt Papier und schreibe daneben, welche Farben ich gesehen habe."
In den aller meisten Fällen beginnt der KĂ¼nstler damit, Ă¼ber Bleisftift sein ausgewähltes Portrait auf die Leinwand vorzuzeichnen. Die Zeichnung entsteht freihand, die Vorlage, ein oder mehrere Fotografien der zu malenden Person, liegen vor ihm und dienen als Orientierung. Mittlerweile ist der Maler von den Ă¼blichen Hilfslinien, ein Kreis mit einem Kreuz zur Hilfe der Positionierung der GesichtszĂ¼ge, abgetreten und zeichnet zunächst die groben Umrisse und arbeitet sich so zu kleineren Details vor. Dadurch lassen sich seine Bilder menschlicher und organischer anfĂ¼hlen und weniger technisch. Der erste Einsatz des Acryl-Lacks ist fĂ¼r die groben Konturen und Schlagschatten, anschliessend werden die restlichen Farben platziert und Ăœbergänge verfeinert. Die vielen Schichten an Lack Ă¼bereinander lassen nicht nur diverse Farben durch einander hindurch scheinen, um einen transparenten Effekt zu erzeugen, sie bieten auch tatsächliche 3-Dimensionalität und nutzen somit die facettenreiche Tragfähigkeit eines original Werkes. Der Hintergrund, klare Konturen, sowie das EinfĂ¼gen von Zitaten, Symbolen, zusätzlichen Figuren oder ähnlichem, entsteht in der letzten Phase eines Gemäldes. Währenddessen wird jedoch viel zwischen allen Elementen auf einmal hin und her gesprungen und verbessert, es wird keiner klaren Linie von oben links nach unten rechts gefolgt, jedoch wird bei jedem Merkmal darauf geachtet, wie die Komposition dadurch beeinflusst wird und ob es dem Zuschauenden erleichtert wird, problemlos Ă¼ber das Gesamtwerk gefĂ¼hrt zu werden oder das Auge an einer Stelle hängen bleibt oder zu einigen Passagen gar nicht gelangt, durch einen fehlenden roten Faden.
Einige Besonderheiten in seinen Bildern sind das nutzen verschiedenster Techniken, wie die "Drop-Paint" Technik, hierbei legt Felix das Gemälde flach auf den Boden, tunkt ein Pinselende in einen Farbeimer und lässt diesen in 30cm Abstand zu der Leinwand Ă¼ber das Gemälde oder einen Punkt wandern. Eine gewisse Wahllosigkeit entsteht, denn der KĂ¼nstler gibt seine Kontrolle ab, die Farbe hat nun ihr eigenes Mitspracherecht, genauso wie in einer weiteren Technik von ihm, die "Water-Pour" Technik. Das Gemälde liegt abermals auf dem Boden und wird mit Wasser Ă¼berschĂ¼ttet, die Farblacke werden auf die nasse Leinwand gestrichen und geworfen und verschmelzen unkontrollierbar in einander. Das Nutzen von verschiedenen Alltags-Materialien, wie SprĂ¼hflaschen, Schwämmen oder Schablonen, werden hierbei fĂ¼r einen grossen Kurs an Textur verwendet.
Live werden alle Fragmente zusammengeworfen und kreieren damit eine unvergleichbare Show, die demonstriert, wie sehr Felix mit seiner Kunst im Einklang ist und versteht, wie die Bedeutung von Farbe mit der Komplexität der menschlichen Anatomie harmonieren kann, verpackt in unterhaltsamen und spannenden Auftritten, die Tiefen Einblick geben.
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